Im zweitgrößten Staat der Erde werden selbst große Distanzen als Vergnügen empfunden, denn Kanada präsentiert eine einzigartige Natur in einer abwechslungsreichen Landschaft. Nirgends sonst ist der raue Charme des Nordens, mit seinen riesigen Seen, unendlichen Wäldern und reißenden Strömen derart intensiv spürbar, wie in dem riesigen Land zwischen den Weltmeeren Atlantik, Pazifik und dem Arktischen Ozean im Norden. Entsprechend vielseitig können Sie Ihre Reise nach Kanada gestalten. Besuchen Sie die faszinierenden Metropolen Ottawa, Toronto oder das mondäne Vancouver bei einer Städtereise. Für Naturerkundungen bieten sich British Columbia oder das Yukon Territorium an, wo Sie die Rocky Mountains begeistern werden.
Ottawa, die charmante kanadische Hauptstadt
Die Rocky Mountains, Abenteuer in Kanadas atemberaubender Natur
Vancouver, die Heimat von etlichen weltbekannten Sehenswürdigkeiten
Banff Nationalpark, der älteste Park Kanadas
Die gewaltige Größe sowie die Lage des Landes zwischen zwei Weltmeeren sorgen für unterschiedliche Klimazonen in Kanada. Mit seinem polaren Klima im Norden und den arktischen Strömungen östlich der Rocky Mountains sind kanadische Winter lang, frostig und schneereich. Vergleichsweise mild präsentiert sich die Region um Vancouver an der Westküste, wo durch den Pazifik angenehm warme Wintertage zum Strandspaziergang einladen. Wintersportler sind mit Reisen nach Kanada von November bis in den April generell gut beraten. Wenn Sie die Wale in der Vancouver-Bucht beobachten, die Rocky Mountains erkunden oder auf Neufundland wandern wollen, empfiehlt es sich, Kanadas Natur von Mai bis September zu besuchen, wenn der Indian Summer das Land in bunte Farben hüllt.
Die kurzen Sommer sind in Kanada oft sehr warm, mit Tageshöchstwerten jenseits der 30°C. Das gilt sogar für die Rocky Mountains. Wo im Winter Werte von -40°C die Natur erstarren lassen, laden im August Gletscherseen bei deutlich über 30°C zum erfrischenden Bad ein. Generell gilt aber, dass das Klima innerhalb des großen Landes sehr unterschiedlich sein kann. An der Ostküste zum Beispiel fällt die Kälteperiode weniger streng aus, allerdings sind durch den Labradorstrom auch die Sommer erheblich kühler.
Ottawa ist mit der Nähe zum franko-kanadischen Quebec und als Regierungssitz Kanadas die einzige offiziell zweisprachige Stadt der Region, wobei Englisch deutlich überwiegt. Die Hauptstadt ist am Ottawa River angesiedelt, der hier die Grenze zwischen Ontario und Quebec bildet. Mit der idyllischen Lower Town, der Altstadt, den 60 m breiten Chaudière-Fällen, die sich 15 m in die Tiefe stürzen, und den Rideau-Fällen, die sich kaskadenartig in den Ottawa-Fluss ergießen, ist Ottawa eine charmante Metropole mit viel Natur und idyllischen Orten. Der Parliament Hill, wie das Regierungsviertel genannt wird, thront mit seinem schmucken Parlamentsgebäude im neogotischen Stil und dem 92 m hohen Peace Tower über der kanadischen Hauptstadt. Die historisch interessante Anlage mit ihrer ansprechenden Architektur ermöglicht Ihnen romantische Spaziergänge und eine fantastische Aussicht auf die Umgebung.
Die frankophone Provinz Quebec stellt in etwa das Gebiet dar, das 1763 von Frankreich an Großbritannien abgetreten wurde und damals Neufrankreich hieß. Den gleichen Namen trägt die Hauptstadt, die zur besseren Unterscheidung meist Ville de Quebec oder Quebec City genannt wird. Quebec die einzige Stadt auf dem nordamerikanischen Kontinent nördlich Mexikos, deren historisches Zentrum von einer Stadtmauer umgeben und durch eine Festung bewacht ist, weshalb dieses Viertel von der UNESCO als Weltkulturerbe unter Schutz gestellt wurde. Besuchen sollten Sie die prachtvoll ausgeschmückte Kathedrale Notre-Dame de Quebec, deren klassizistische Fassade mit dem seitlichen Glockenturm weithin sichtbar ist. Insbesondere bei einem Bummel durch die mittelalterlichen Viertel werden Sie von Restaurants, Cafés, Bistros und kleinen Konfektmanufakturen mit feinsten Köstlichkeiten zum Schlemmen verführt.
Wie keine andere Stadt in Kanada wird Toronto von seinen Einwanderern geprägt, die sich aus aller Welt am Ufer des Ontariosees niedergelassen haben. So gehören buddhistische Tempel, orthodoxe Kirchen oder katholische Gotteshäuser ebenso zum Stadtbild, wie die Sushi-Bar, das Thai-Restaurant, der irische Pub oder der bayerische Bierkeller. Gleich neben dem 553 m hohen Fernsehturm Canadian National Tower liegt das Rogers Centre, eine Sportarena mit auffahrbarem Dach, integriertem Hotel und hochmodernen technischen Installationen. Torontos Chinatown gehört zu den größten in Nordamerika. Hier finden Sie kleine Geschäfte, erstklassige Restaurants und chinesische Schattentheater. Sehenswert ist auch die Greektown, die vornehme Siedlung griechischer Einwanderer. Das Viertel ist bekannt für seine Straßenschilder in Englisch und der Heimatsprache und seine erstklassigen Restaurants, in denen Sie bei griechischer Musik mit mediterranen Genüssen verwöhnt werden.
Mit der Lage an der Vancouver-Bucht, in Sichtweite der Rocky Mountains und direkt am milden Pazifik, gilt Vancouver als naturnahe Metropole. Etliche weltbekannte Sehenswürdigkeiten Kanadas sind in der Hafenstadt zu finden, darunter das Multifunktionsstadion BC Place, in dem die Olympischen Winterspiele 2010 eröffnet wurden. Im Herzen der Metropole liegt der Stanley Park, ein gern besuchtes Naturparadies, in dem Sie weiße Wale, die verspielten Seeotter und die großen Räuber der Meere im gigantischen Vancouver Aquarium besuchen können. Im Museum für Anthropologie wird Ihnen die Geschichte der Besiedlung und die der Ureinwohner anhand einzigartiger Exponate erklärt. Größte Attraktion sind die Ausflugsfahrten hinaus zu den Inseln in der Vancouver Bay, bei denen Sie Schwertwale, etliche Walherden verschiedener Arten und große Delfinschulen beobachten können.
Der Banff-Nationalpark befindet sich inmitten der kanadischen Rocky Mountains und zählt seit 1984 zum UNESCO-Welterbe. Genießen Sie den Anblick einer einzigartigen Natur mit hohen Bergen, spektakulären Wasserfällen, türkisfarbenen Seen und weiten Wäldern. Werden Sie im Sommer aktiv bei abenteuerreichen Wander- und Klettertouren während im Winter die Region für ausgedehnte Skitouren anbietet. Lassen Sie den Blick über den Moraine Lake schweifen und bestaunen Sie wie sich die schneebedeckten Gipfel im kristallklaren Wasser spiegeln. Ein Geheimtipp ist der Lake Minnewanka, wo man abseits des Massentourismus die Natur während eines Spaziergangs genießen kann. Aber Vorsicht, denn hier sind auch wilde Bären zuhause.
Der 1000 Islands Nationalpark ist ein wahrer Geheimtipp im Osten von Kanada und der kleinste Nationalpark des Landes. Über 1800 kleine Inseln verteilen sich inmitten des St.-Lorenz-Stroms die teils zu Kanada und teils zu den USA zählen. Unternehmen Sie eine Bootstour und genießen Sie den Ausblick auf die zahlreichen Inseln mit den vielen kleinen Holzhäusern. Fühlen Sie sich bei dem Anblick auch ein wenig wie in Skandinavien? Ein Highlight ist die Insel Heart Island mit dem wunderschönen Boldt Castle. Das im Stile einer Rheinburg erbaute Schlosshotel wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet.
Der Mount Revelstoke Nationalpark ist ein Geheimtipp und befindet sich in Westkanada inmitten der Columbia Mountains. Obwohl er im Schatten vom Banff oder Jasper Nationalpark steht, steht er ihnen in Sachen Schönheit keinesfalls nach. Bestaunen Sie zahlreiche Wildblumen oder genießen Sie die wunderschöne Aussicht vom Meadows in the Sky Parkway. Unternehmen Sie eine Wanderung zum Gipfel des Mount Revelstoke und bestaunen Sie dort einen historischen Feuerwachtum, den sogenannten Fire Lookout. Aber auch der Trans-Canada Highway oder der Skunk Gabbage Trail im Tal gewähren Einblicke in eine traumhafte Natur.
Der Jasper Nationalpark befindet sich ebenfalls in den Rocky Mountains und ist zudem größer als der bekannte Nachbar, der Banff-Nationalpark. Unternehmen Sie einen Ausflug zu den Althabasca Wasserfällen oder wandern Sie entlang des Althabasca Flusses und genießen Sie traumhafte Ausblicke auf die wildromantische Natur. Adrenalin und einen atemberaubenden Ausblick verspricht der Glacier Skywalk, der Sie sicher über den Abgrund führt. Aber auch Tierliebhaber kommen nicht zu kurz, denn in den dichten Wäldern des Jasper Nationalparks können Sie Elche, Maultierhirsche, Grizzlybären oder auch Luchse entdecken.
Die Niagara Fälle sind ein wahres Naturwunder an der Grenze zu den USA, wo über drei gigantische Felsklippen die Wassermassen knapp 60 Meter in die Tiefe stürzen und den Besuchern ein wahres Naturschauspiel bescheren. Kommen Sie den Wassermassen bei einer Bootsfahrt näher und spüren Sie Wasserspritzer auf Ihrem Gesicht. Aber auch von oben bieten die Niagara Fälle einen tollen Anblick, den man bei einem Hubschrauberflug bewundern kann. Ist Ihnen bekannt, dass der Name „Niagara“ in der Sprache der Ureinwohner „donnerndes Wasser“ bedeutet?
In Kanada gibt es nationale Feiertage, aber auch regionale Feiertage, die von einzelnen Provinzen gefeiert werden.
Nationalfeiertage
Ein besonders beliebtes kanadisches Gericht ist Poutine. Mit Pommes, Cheddar und Bratensoße vereint es Fast-Food und traditionelle Küche – überzeugen Sie sich selbst!
Für den Bratensaft:
Speisestärke mit 30 ml Wasser verrühren. Butter in einer Pfanne schmelzen und für die Mehlschwitze Mehl hinzugeben. Rühren, bis eine goldbraune Masse entsteht. Knoblauchzehen klein schneiden und kurz mit andünsten. Rinder- und Hühnerbrühe einrühren und fünf Minuten köcheln lassen, bis die Soße andickt.
Für die Pommes:
Kartoffeln in Spalten schneiden und in ausreichend Rapsöl frittieren oder im Ofen backen.
Anrichten:
Pommes anrichten, mit warmer Bratensoße begießen und kleingeschnittenen Cheddar darüber verteilen.
Kanada gehört zu den Ländern mit dem höchsten Lebensstandard, der zufriedensten Bevölkerung und gilt als idyllisches Land mit wenig Kriminalität. Das bestätigt das Verhalten der Bürger in vielen Regionen, wo Türen nur sehr selten abgeschlossen werden und manche Häuser nicht einmal ein Schloss am Hauseingang besitzen. Wollen Sie einen Kanadier besuchen und der ist nicht anwesend, dann können Sie ruhig das Haus betreten und dort warten. Weder die Polizei noch der Eigentümer würden das als irgendwie verdächtig empfinden.
Die Kanadier gelten als überaus freundlich und umgänglich. Zum Tagesablauf gehört ein üppiges Frühstück, bei dem je nach Region auch Speck, Eier, Pfannkuchen oder Grillfleisch serviert werden. Das Mittagessen besteht meist nur aus einem Sandwich. Dafür essen die Kanadier am Abend ausgiebig und sehr früh, weshalb viele Restaurants für Europäer ungewohnt zeitig schließen.
Die Kanadier lieben elegante Kleidung. Selbst beim Sport ist Kleidung mit Stil gefragt. In der Freizeit darf es gerne etwas leger sein. Offenherzige Mode ist verpönt, auch an den Stränden, wo nur an ausgewiesenen Bereichen FKK oder „oben ohne“ die Sonne genossen werden darf. Das gilt sogar für die Sauna, die die Kanadier mit der Badehose oder dem Bikini betreten.
Während das Leben in den Großstädten grundlegend mit dem in europäischen Metropolen vergleichbar ist, gibt es auf dem Land und vor allem in den dünn besiedelten Regionen regionale Eigenheiten. Eine Besonderheit sind die Mounties, die Beamten der Royal Canadian Mounted Police. Diese überaus hilfsbereiten, freundlichen und verständnisvollen Polizisten sind weltweit einzigartig – vor allem auf dem Lande. Haben Sie beispielsweise die Höchstgeschwindigkeit leicht übertreten und dafür einen guten Grund, passiert es nicht selten, dass Sie mit einer mündlichen Ermahnung davonkommen. Keinen Spaß verstehen die Mounties bei Umweltsünden. Schon eine achtlos aus dem Wagen geworfene Zigarettenkippe oder ein Papiertaschentuch werden unnachgiebig mit heftigen Bußgeldern geahndet.
Sie benötigen für die Einreise nach Kanada einen gültigen Reisepass und eine eTA (electronic Travel Authorization). Ansonsten können Sie sechs Monate lang ohne Visum in Kanada reisen.
Für Kanada sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Allerdings sollte der Impfkalender der Reisenden vollständig sein und eventuell länger zurückliegende Impfungen noch einmal aufgefrischt werden. Für besondere Reisen und Wanderungen empfiehlt sich gegebenenfalls eine Tollwutimpfung. Alle aktuellen Informationen dazu können Sie jederzeit auf der Homepage des Auswärtigen Amtes nachlesen.
In Kanada herrscht wie in Deutschland Rechtsverkehr. Eine Besonderheit ist allerdings das rote Warnsignal der Schulbusse. Wenn dieses leuchtet, muss der Verkehr auf beiden Fahrbahnen zum Stehen kommen – dies wird zum Schutz der Schulkinder gemacht.
Eine zusätzliche Reiseversicherung empfiehlt sich generell für jede Reise, die in ein nicht europäisches Land geht. Die medizinische Versorgung ist auf dem Stand der deutschen Medizin, allerdings können Behandlungen für Reisende sehr teuer werden.
Die Landeswährung ist der Kanadische Dollar. In einigen Großstädten wird aber auch teilweise der US$ sowie Euro akzeptiert. In Kanada werden die gängigen Kreditkarten nahezu überall akzeptiert. Allerdings fällt auch hier eine Gebühr an, über die man sich vorab informieren sollte.
In Restaurants ist es üblich 15 – 20 % des Rechnungsbetrages als Trinkgeld zu geben, außer es ist auf der Rechnung bereits der Posten Tip/Gratuity includes vermerkt. Bei Gepäckträgern und anderen Personal an Flughäfen und in Hotels gilt meist 1 CA$ pro Gepäckstück.