Zahllose Altstadt-Häuser mit wunderschönen Fassaden aus der Zeit der Renaissance sind die malerische Kulisse für eine moderne. Weltoffene Metropole, ein Zentrum für Kunst, Kultur und Wissenschaft.
Wer Amsterdam besucht, trifft hier nicht nur auf mehr als 500 denkmalgeschützte Gebäude, sowie hunderte von Museen, Ausstellungen und Galerien. Amsterdam ist auch die Stadt, in der Multi-Kulti erfunden wurde. Das einmalige Flair verspüren die Gäste schon beim ersten Spaziergang durch die historische Innenstadt. Das“kosmopolitische Dorf", wie die Einheimischen ihre kleine Großstadt liebevoll nennen, hat noch nie einen Besuchet enttäuscht. Überzeugen Sie sich selbst!
Der internationale Flughafen Amsterdam Schiphol ist der drittgrößte Flughafen in Europa. Er bietet Direktflüge zu zahlreichen großen Metropolen der Welt. Vor Ort kommen Sie mit Bus und Bahn in 20 bis 30 Minuten in die Innenstadt. Eine Fahrt mit dem Taxi dauert meist etwas länger.
Der Hauptbahnhof liegt am Nordrand der Innenstadt und ist international gut angebunden. Insbesondere aus dem Rheinland ist Amsterdam hervorragend mit dem Zug zu erreichen.
Mit dem Auto gelangen Sie vom Rheinland aus über die Autobahnen A3 und A57 nach Amsterdam. Wenn Sie über Belgien anreisen, dauert die Fahrt von Antwerpen aus über die A4 etwa eine Stunde. Von Südwestdeutschland aus, zum Beispiel aus dem Saarland, führt die kürzeste Strecke über die A2 durch Luxemburg.
Amsterdam ist eine kompakte und faszinierende Stadt mit langer Geschichte. Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sollten Sie mindestens zwei Tage einplanen. Sofern Sie das erste Mal in Amsterdam sind, beginnen Sie Ihre Entdeckungsreise am besten mit einem Rundgang durch den historischen Stadtkern.
Ein guter Ausgangspunkt ist der Hauptbahnhof. Wenn Sie die Prins Hendrikkade überqueren, sind Sie bereits in der Altstadt. Am Achterburgwal entlang geht es Richtung Süden bis zum Fluss Amstel und von dort weiter zum Grachtengürtel, den berühmten Wasserstraßen. Hier sollten Sie eine Rundfahrt auf dem Wasser machen.
Einer der prächtigsten Kanäle ist die Herengracht, die im frühen 17. Jahrhundert entstand. Schon kurz nach ihrer Fertigstellung entwickelte sie sich zum beliebtesten Wohnviertel der wohlhabenden Oberschicht. Aufgrund des frühen Bau-Booms sah sich der Magistrat der Stadt gezwungen, die Breite der Häuser auf maximal acht Meter zu begrenzen.
Die Mieten waren schon vor dreihundert Jahren enorm hoch und sind heute fast unbezahlbar. Von den mehr als 500 historischen Häusern stehen die meisten unter Denkmalschutz. Viele der Gebäude werden von Banken und Versicherungen für geschäftliche Zwecke genutzt. In einigen der Häuser sind Museen und Galerien untergebracht. Eine Besichtigung lohnt sich schon alleine wegen der wunderschönen Gärten, die sich hinter den Gebäuden mit den herrlichen Fassaden verbergen. Im 17. Jahrhundert waren private Grünflächen für eine Stadt, die auf Pfählen gebaut wurde, ein ungeheurer Luxus. Die Größe der Gärten war deshalb gesetzlich geregelt und auf exakt 51,5 Meter Länge festgelegt. Die Amsterdamer pflegen die kostbaren Grünflächen liebevoll und bepflanzen sie phantasievoll.
Wenn Sie nach Ihrer Rundfahrt durch die Herengracht schlendern, ist ein wenig Disziplin erforderlich. Sie werden nicht alle der 400 sehenswerten Häuser inspizieren können. Was Sie aber auf keinen Fall verpassen dürfen, ist das Theatermuseum, das sich in Haus Nummer 168 befindet. Die Fassade stammt aus dem Jahr 1638 und die wunderschönen Wand- und Deckenmalereien sowie das stuckverzierte Treppenhaus wurden im 18. Jahrhundert geschaffen.
Ein Tipp für Liebhaber von schönen Gärten: von hier aus haben Sie die Gelegenheit, in den im französischen Stil angelegten Garten des nebenanliegenden Bartolottihuis zu blicken, das einem reichen Brauereibesitzer und Bankier gehörte. Das Gebäude des Bartolottihuis' besticht durch seine einmalige Architektur, die die holländische Renaissance mit italienischen Elementen verbindet. Im Haus Nummer 364 finden Sie das Bibelmuseum, dessen Interieur von Jacob de Witt, einem bedeutenden Politiker seiner Zeit, geschaffen wurde.
Vorbei an der „Goldenen Bucht", die zwischen den Häusern mit den Nummern 436 und 464 liegt und einst als der wohlhabendste Abschnitt der Herengracht galt, geht es zur Nummer 497, die das Kattenkabinet beherbergt. Katzenliebhaber werden von der Ausstellung, die sich ganz und gar dem Stubentiger widmet, begeistert sein. Viele andere wird der besonders schöne Ausblick in die reizenden Hinterhöfe erfreuen.
Bunt und lebendig ist die benachbarte Prinsengracht. Hier laden Cafés und Restaurants zum unbeschwerten Genießen direkt am Wasser ein. Zwischen Prinsengracht und Keizersgracht spielte sich eines der größten Dramen der jüngeren Geschichte der Stadt ab. Im Haus Nummer 263 wohnte von 1942 bis 1944 Anne Frank, die mit ihren Eltern und ihrer Schwester aus Frankfurt geflüchtet war. Hier schrieb die junge Frau ihr weltberühmtes Tagebuch, das erst nach der Verhaftung und Verschleppung der Familie entdeckt und nach Annes Ermordung im Konzentrationslager Bergen-Belsen veröffentlicht wurde. Das Haus ist heute eins der meistbesuchten Museen der Stadt.
Nur das Rijksmuseum in der Stadhouderskade, das zu den führenden Kunstmuseen der Welt zählt, zieht noch mehr Besucher an. Das Rijksmuseum entstand im frühen 19. Jahrhundert unter König Louis Napoleon, der Amsterdam zum Zentrum von Kunst und Wissenschaft machen wollte. Das Haus verfügt über die weltweit umfangreichste Sammlung niederländischer Kunst. Auch Rembrandts berühmte „Nachtwache" hängt hier. Darüber hinaus zeigt das Museum Skulpturen, Kunstgewerbe, Kupferstiche und Sammlerstücke aus der niederländischen Geschichte. Ein Flügel ist der asiatischen Kunst gewidmet.
Wenn Sie sich für das Leben und Werk Rembrandts interessieren, der bis heute als der bedeutendste niederländische Künstler gilt, lohnt sich ein Abstecher in die Jodenbreestraat, wo der große Maler während seiner erfolgreichsten Jahre lebte. Das nach ihm benannte Rembrandthuis ist ein Museum und ganz dem Schaffen dieses epochalen Genies gewidmet.
Auch für das Lebenswerk des großen niederländischen Malers des 19. Jahrhunderts, Vincent van Gogh, erschuf die Stadt ein Museum, das mit 200 Gemälden, etwa 600 Zeichnungen und 700 Briefen über die größte Vincent van Gogh-Sammlung auf dem Globus verfügt.
Als krönenden Abschluss Ihrer Tour zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sollten Sie den Koninkliijk Palais (königlicher Palast) am Dam besuchen. Das ehemalige Rathaus ist der repräsentative Mittelpunkt Amsterdams und dient heute dem amtierenden Staatsoberhaupt. Zurzeit residiert hier König Willem-Alexander, wenn er sich in der Stadt aufhält. Besonders sehenswert ist der prächtige Bürgersaal. Das Palais ist für die Öffentlichkeit aber nur in den Sommermonaten regelmäßig zugänglich.
Amsterdam erkunden Sie am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Bei schlechtem Wetter können Sie auch auf die öffentlichen Verkehrsmittel ausweichen. In Amsterdam gibt es neben Bussen und einer Straßenbahn auch eine kleine U-Bahn. Am günstigsten sind die Tagestickets, die auch für zwei oder drei Tage sowie mit oder ohne Fahrt zum Flughafen angeboten werden. Die Tickets können Sie an Automaten oder beim Busfahrer erwerben. Die Betriebszeiten der Verkehrsmittel sind in der Regel zwischen 6.00 Uhr morgens und 0.30 Uhr nachts. In der Zeit dazwischen verkehren Nachtbusse.
Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, erfordern die vielen Radfahrer ein wenig mehr Aufmerksamkeit als andernorts, daran gewöhnen Sie sich aber schnell. Parken sollten Sie vorsichtshalber nur in den gekennzeichneten Flächen.
Pommes mit Joppiesauce oder ein Menü eines Sterne-Kochs: Das kulinarische Angebot in Amsterdam ist vielfältig, international und wird Sie bestimmt begeistern.
Das Nachtleben in Amsterdam lässt keine Wünsche offen. In der Innenstadt warten zahllose Cafés, Cocktailbars und Coffee-Shops auf Gäste. In schicken Diskotheken und eleganten kleinen Jazz-Clubs können Sie die ganze Nacht verbringen. Das Angebot an gehobener Abendunterhaltung ist nahezu unüberschaubar.
Die Nationaloper, der auch das Staatsballett angeschlossen ist, bietet Produktionen auf hohem, internationalem Niveau. Das Gleiche gilt auch für die großen Theaterhäuser, zu denen neben dem Koninklijk Theater Carré Amsterdam auch das DeLaMar und das Stadsschouwburg Velsen zählen. Daneben gibt es zahlreiche Kleinkunstbühnen, Ausstellungen, Vernissagen und klassische sowie zeitgenössische Konzerte.
Amsterdam ist ein Einkaufsparadies. Die beiden größten Einkaufsstraßen mit dem für Innenstädte typischen Angebot sind die Kalverstraat und die Leidsestraat. Die großen Kaufhäuser sind am Dam zu finden. Die Luxusangebote konzentrieren sich eher auf das Museumsviertel. Hier gilt die Hoofdstraat als die erste Adresse. Kunst und Antiquitäten werden vorwiegend im Spiegetkwartier in der Nähe des Rijksmuseums gehandelt. Ganz entzückend sind auch die Negen Straatjes am Grachtenring, wo sich Schmuckläden, Boutiquen und Vintage-Läden mit reizenden kleinen Cafés, Restaurants und Galerien abwechseln. Bunt, schrill und ausgefallen ist das Angebot auf dem Haarlemmerdijk. Die beliebte und lebendige Einkaufsstraße zieht sich vom Westen der Stadt bis zum Hauptbahnhof. Hier finden Sie fast alles und das aus der ganzen Welt.