Reiseführer

Madagaskar

Madagaskar ist als Urlaubsland vielfältig - lauschen Sie den Rufen der Lemuren, relaxen Sie am Traumstrand von Nosy Be oder bestaunen Sie das Hochland, das von Canyons durchzogen wird.

Reiseführer Madagaskar

Die paradiesische Insel Madagaskar liegt gegenüber Afrika und zieht Sie mit ihrer äußerst abwechslungsreichen Natur von Anfang an in den Bann. Entdecken Sie neben großen vulkanischen Gebieten, die von Geysiren und weitläufigen Vulkanseen geprägt sind, auch die seltene Tier- und Pflanzenwelt. Bestaunen Sie die reiche Kultur des Eilands mit seinen interessanten Ausgrabungsstätten. In Ihrem Urlaub auf Madagaskar finden Sie gleichzeitig Abenteuer und Erholung pur. Weitere Informationen finden Sie hier!

Kurz zusammengefasst – Was sind die wichtigsten Fakten von Madagaskar?

Fläche: Madagaskar ist mit einer Fläche von 587.295 km² die viertgrößte Insel der Welt.

Einwohnerzahl: Auf Madagaskar leben insgesamt etwa 26,3 Mio. Menschen.

Hauptstadt: Antananarivo

Staatsform: semipräsidentielle Republik

Geografische Lage: Die Insel Madagaskar befindet sich im Indischen Ozean und liegt etwa 400 km von der Südostküste Afrikas entfernt.

Zeitzone: Eastern African Time (EAT) UTC+3

Welche  4 Sehenswürdigkeiten muss man in Madagaskar gesehen haben?

Baobaballe

Nationalpark Tsingy de Bemaraha

Hauptstadt Antananarivo

UNESCO-Welterbe: Königshügel von Ambohimanga

Beste Reisezeit - Wann sollte ich nach Madagaskar reisen?

Bedingt durch die unterschiedlichen Klimazonen auf Madagaskar lässt sich keine generelle beste Reisezeit bestimmen. Wer ins Hochland reisen möchte, sollte zwischen Februar und April oder Oktober und November seine Reise antreten. In diesen Monaten ist das Wetter warm und beständig. Ein Besuch der Küstenregion sollte im europäischen Sommer geplant werden. Zu dieser Zeit ist es angenehm warm und es regnet nur wenig. Der Süden und Westen der Insel gelten als ganzjähriges Reiseziel, da es relativ trocken ist – auch in der Regenzeit. Sie möchten bei einer Rundreise mehrere Gebiete Madagaskars sehen, dann empfiehlt es sich in den Monaten April/Mai oder September/Oktober zu reisen. In dieser Zeit ist das es sowohl im Hochland als auch an den Küsten angenehm.

Welches Klima herrscht in Madagaskar?


In Madagaskar herrscht überwiegend ein tropisches Klima. Im Hochland ist das Klima gemäßigt. In Südwesten hingegen trocken. Madagaskar weist zwei Jahreszeiten auf: Einmal den Südsommer, der heiß und regnerisch von November bis April ist und den Südwinter, der warm und trocken von Mai bis Oktober ist.

Die Ostküste wird durch ein tropisches Regenwaldklima geprägt. Die höchsten Niederschläge fallen in den Monaten Oktober bis April. Auch Zyklone sind möglich. An der Nord- und Westküste herrscht ein tropisches Savannenklima. In dieser Region ist es hochsommerlich warm und die Trocken- und Regenzeit ist besonders ausgeprägt. Im Süden ist es trocken und ganzjährig heiß.

Klimatabelle Madagaskar

AntananarivoJanFebMrzAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Max.25
2525242220192022252625
Min.16
16161412109910121415
Sonnenstunden6
76877788987
Regentage17
151163332251219

Für was ist Madagaskar bekannt?

Antananarivo

Antananarivo heißt übersetzt „Stadt der Tausend“ und wird kurz Tana genannt. Die quirlige Metropole liegt im zentralen Bergland auf einer Höhe von 1.435 m über dem Meeresspiegel. Der bedeutende Königspalast Rova ist auf einem der 12 heiligen Hügel und aus Holz erbaut. Ein angrenzendes Museum auf dem Hügel Analamanga stellt wertvolle historische Funde und das ehemals königliche Schwimmbecken aus. Erlebenswert sind auch die umliegenden farbenfrohen und geschäftigen Märkte. Auf den lebhaften Plätzen werden Lebensmittel des täglichen Bedarfs, Gewürze, einheimische Handwerksgegenstände und sogar Edelsteine feilgeboten. Danach können Sie einen Bummel durch die Altstadt unternehmen, die von eng gewundenen Gässchen und kleinen roten Ziegelhäusern durchzogen ist. Vorbei an unzähligen Restaurants und Geschäften können Sie eines der größten Attraktionen der Insel – den Zoo – besuchen. Bewundern Sie hier neben den Lemuren viele andere einheimische und einzigartige Tierarten. Um sich einen Überblick über die bewegte Geschichte des Eilands zu machen, ist das Piratenmuseum ein interessanter Spot. Hier gehen Sie auf Spurensuche der einstigen Piratenrepublik Libertalia.

Das Strand- und Tauchparadies von Nosy Be und die Pirateninsel St. Marie

Nur eine Flugstunde von der Hauptstadt Antananarivo entfernt liegt das Nosy Be Archipel an der Nordwestküste Madagaskars. Neben Wandertouren in der teils bergigen und bizarren Vulkanlandschaft ist das vor dem afrikanischen Kontinent gelegene Eiland zum Sonnenbaden oder Tauchen der ideale Ort. Bei Tauchgängen bietet sich Ihnen hier eine spannende Unterwasserwelt mit einem großen Fischreichtum. Herrliche Unterwasserwelten finden Sie auch rund um Nosy Be an den Basen der zahlreichen umgebenen Inselchen, wie beispielsweise die malerische Urwaldinsel Nosy Komba. Hier tauchen Sie direkt von einem gecharterten Katamaran aus im relativ flachen und sehr klarem Wasser, um Schwärme der Riff-Fische bei ihren Wassermanövern zuzusehen.

Ruhesuchende und Honeymooner können sich abseits größerer Besucherströme auf Nosy Boraha, wie das Eiland St. Marie von den Einheimischen genannt wird, beim Baden und Schwimmen an unberührten Naturstränden erholen. Paare auf Hochzeitsreise genießen an kleinen und versteckten Buchten in einem wildromantischen Ambiente ihre Zweisamkeit. Von Juli bis August können Sie hier auch vorbeiziehende Buckelwale beobachten. Einen spannenden Besuch garantiert der im westlichen Teil gelegene Piratenfriedhof mit seinen verlassenen Gruften und Gräbern.

Baden und tauchen an Madagaskars Küste

Angenehme Wassertemperaturen von 25 bis 30°C und feinste Sandstrände werden Ihnen an der 4.800 km langen Küste Madagaskars geboten. Die Westküste verfügt über feinsandige und mit Palmen bewachsene Strände, die ausgezeichnet zum Baden geeignet sind. Der 25 km nördlich von Tulear gelegene Ifaty Strand ist mit seinem ruhigen und flach ins Meer abfallenden Ufer vor allem bei Familien sehr beliebt. Auch hier können Sie bei guter Sicht vorbeiziehende Buckelwale ausmachen. Einen anderen Traumstrand finden Sie beispielsweise an der Bucht von Ramena im Norden der Insel. An diesem Küstenabschnitt ist neben dem Sonnenbaden auch ein Besuch in einem exquisiten Fischrestaurant empfehlenswert.

Ranomafana Nationalpark

Der Ranomafana Nationalpark zählt zum UNESCO-Welterbe und bietet eine traumhafte tropische Wildnis die es zu entdecken gilt. Wandern Sie durch die hügelige Landschaft des immergrünen Regenwaldes und sehen Sie dabei Baumfarne und Orchideen sowie zahlreiche Wasserfälle und Thermalbäder. Haben Sie auch schon einen der bekannten Lemuren entdeckt? Gleich zwölf Lemurenarten sind heimisch im Ranomafana Nationalpark und säumen mit etwas Glück Ihren Weg.

Welche Feiertage sind wichtig für Madagaskar?

  • 01.01.: Neujahrstag
  • 29.03.: Tag der Märtyrer
  • 01.05.: Tag der Arbeit

  • 26.06.: Unabhängigkeitstag
  • 11.12.: Tag der Republik
  • 25.12.: Weihnachten

Welches ist das Nationalgericht von Madagaskar?

Die madagassische Küche ist eine Mischung aus französischen und asiatischen Einflüssen. Im Gegensatz zu anderen Regionen Afrikas, ist die madagassische Küche weniger scharf. Das Nationalgericht Madagaskars ist Ravitoto. Dabei handelt es sich um Gericht aus gestampften Maniokblättern, das zusammen mit Rind- oder Schweinefleisch zubereitet wird. Es wird typischerweise mit Reis serviert.

Rezept Ravitoto

Welche Zutaten werden benötigt?

  • 1 kg Rindfleisch, gewürfelt
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 Zwiebel
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • 3 große Tomaten
  • ½ TL Zimt
  • 4 Nelken


  • 300 g Maniokblätter (wenn Sie keine Maniokblätter finden, können Sie auch Grünkohl, Spitzkohl oder Frühlingskohl verwenden), fein geschnitten, dann im Mixer püriert
  • ½ TL Pfeffer, grob zerstoßen
  • ½ TL Chili Ancho
  • 150 ml Kokosmilch

Wie bereite ich Ravitoto zu?

Zuerst das Fleisch in etwas Öl anbraten. Die Zwiebeln, den Knoblauch und die Tomaten groß hacken und dazu geben. Dann mit 750 ml Wasser, Wein oder Brühe angießen und bei geschlossenem Deckel eine Stunde köcheln lassen. Das Kohl-Püree und die Gewürze dazu geben, mit Salz abschmecken, den Deckel wieder schließen und nochmals eine Stunde bei niedriger Temperatur köcheln lassen. Die Kokosmilch zugeben und nochmals aufkochen. Fertig.

Geheimnisvolle madagassische Kultur - Was Sie wissen müssen


Die Vermischung der verschiedensten Sitten und Gebräuche der einstigen Einwanderer haben die Kultur in Madagaskar stark geprägt. Im Laufe der Jahrhunderte bis heute haben sich 18 unterschiedliche Nationen angesiedelt. Dies ist besonders an der Sprachentwicklung und den Traditionen zu erkennen. Viele Madagassen betreiben einen Ahnenkult, der sich auf die ältesten Vorfahren, die Vazimba, bezieht. Noch heute können Sie auf einige Stammesoberhäupter treffen, die von diesem einstigen Volk abstammen.

Musik spielt im Leben der Madagassen eine sehr große Rolle. Einst führten die vom afrikanischen Kontinent stammenden Bantu die Musikinstrumente Valiha und Jejolava ein. Diese sind bei den traditionellen Liedern und bei Theateraufführungen unverzichtbar.

Dank unterschiedlichster Klimazonen gedeihen auf der Gewürzinsel Madagaskar neben Pfeffer, Vanille und Reis auch eine Vielzahl an Gemüse und tropischen Früchten. Unter Beeinflussung der französischen und indonesischen Küche entwickelten sich auf der Insel landestypische Gerichte. So beispielsweise das Hen’omby sy saosy dipoavatra, ein Steak aus Zebu-Fleisch in einer Pfeffersauce oder Mofomamy, ein gestürzter Ananaskuchen.

Häufige Fragen bei einer Reise nach Madagaskar

Ariary ist die gültige Währung in Madagaskar. Euros werden als Umtauschwährung in den großen Städten akzeptiert. Vornehmlich sind VISA Kreditkarten als Zahlungsmittel bzw. für das Abheben von Bargeld möglich, allerdings nur in größeren Städten und Hotels.

Für die Einreise nach Madagaskar wird bei einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen ein Visum benötigt, das Sie am internationalen Flughafen erhalten. Außerdem ist ein Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist, erforderlich.

Sind Sie zu einer offiziellen Zeremonie (Famadihana) eingeladen, wie beispielsweise zu einer Beerdigung, sollten Sie es nicht versäumen einen Umschlag mit Geld an die Familie zu überreichen. Achten Sie besonders darauf niemals mit dem Finger auf ein Grab zu zeigen. Das gleiche Tabu gilt auch für Personen auf der Straße, die Sie auch nicht anstarren sollten. Kommen Sie an Personen und deren Habe vorbei, ist es höflich eine Entschuldigung auszusprechen. Auf Madagassisch sagen Sie: azafady (entschuldigen Sie) und Sie bekommen dann die Antwort: andao (ist alles in Ordnung).

Kuriose Verhaltensregeln finden Sie vor allem in den ländlichen Gebieten. So heißt zum Beispiel eine Regel im Andringitra Nationalpark dort kein Schweinefleisch zu verzehren, niemals dienstags zu schwimmen oder Lemuren zu essen. Außerdem ist es in jedem Fall von Vorteil einige Worte auf Madagassisch zu lernen, um sich ein wenig besser mit der Landbevölkerung zu verständigen: Beispielsweise begrüßen Sie sich mit „Salama“ und „veloma“ sagen Sie zum Abschied. Wenn möglich vermeiden Sie bitte Spaziergänge in der Dunkelheit, dann sind vor allem in den Städten Taschendiebe aktiv.

Wenn Sie zu Einheimischen nach Hause eingeladen werden, wird von Ihnen erwartet, dass Sie etwas für das Essen bezahlen. Warten Sie mit dem Essen, bis das älteste Mitglied der Familie Sie dazu eingeladen hat. Sie sollten während des Besuches gut gekleidet sein und nicht zu viel Haut zeigen.