Reiseführer

Antarktis

Erleben Sie die größte Eiswüste der Welt - die Antarktis. Sehen Sie mit etwas Glück Pinguine in ihrer natürlichen Umgebung oder lassen Sie sich von zahlreichen Eisbergen faszinieren.

Reiseführer Antarktis

Ihre Expedition in die Antarktis führt Sie in die größte Eiswüste der Welt. Zwischen dem leuchtenden Blau der imposanten Eisberge hören Sie zuerst die charakteristischen trompetenartigen Laute der Pinguine, bevor Sie die lustigen Wasservögel in der versteckten Bucht erblicken. Die unendlichen Weiten, die Sie während Ihres Urlaubs in der Antarktis erkunden, werden auf dem siebten Kontinent von mächtigen Gebirgszügen unterbrochen, die über 5.000 m hoch in den wolkenlosen Himmel ragen.

Kurz zusammengefasst – Was sind die wichtigsten Fakten über die Antarktis?


Fläche: Die Antarktis hat eine Fläche von ca. 14.000.000 km²

Einwohnerzahl: Im Sommer etwa 4.000, im Winter etwa 1.000 Personen, bei denen es sich um Wissenschaftler aus aller Welt handelt.

Hauptstadt: es gibt keine Hauptstadt

Sprache: Mangels einer indigenen Bevölkerung gibt es keine Landessprache im herkömmlichen Sinne.

Geografische Lage: Die Landmasse der Antarktis, der Kontinent Antarktika, liegt im Südpolarmeer und wird vom südlichen Polarkreis begrenzt.

Zeitzone: MT+12, jedoch verwendet jede Forschungsstation ihre eigene Zeit, die sich nach ihrer nationalen Zugehörigkeit richtet und auf der UTC basiert.

Welche 4 Sehenswürdigkeiten muss man in der Antarktis gesehen haben?

Ross-Insel

Kap Adare – erster Landepunkt der Antarktis

Wiencke-Insel

Deception Island

Beste Reisezeit - Wann sollte ich in die Antarktis reisen?

Ihre Reise zum Südpol führt Sie auf den kältesten Kontinent der Welt. Die Temperaturen schwanken regional, wobei es am Polarplateau im Landesinneren im Winter bis zu -80°C haben kann. An der Küste hingegen erreicht das Thermometer im Hochsommer die Nullgradmarke. Niederschläge sind sehr selten, kommen aber immer in Form von Schnee vor.

Ihren Antarktis-Urlaub treten Sie am besten während des antarktischen Sommers an, in dem die Temperaturen bis zu 10°C erreichen. Dieser beginnt im November und zieht sich bis in den März. Durch die geographische Position bleibt es um diese Jahreszeit durchgehend hell.

Welches Klima herrscht in der Antarktis?

Die Antarktis ist ein Kontinent mit einem extremen Klima. Sie ist nicht nur der kälteste Kontinent, sondern auch der trockenste und windigste. Diese klimatischen Extremfälle sind zum einen bedingt durch die wenigen Sonnenstrahlen und die dicke Eisbedeckung und zum anderen fehlt ein Meer unmittelbar am Pol, das warme Strömungen mit sich bringt.

Der Norden der Antarktis ist mit Abstand die wärmste Region des Kontinents. Hier sind während des Hochsommers im Dezember und Januar Temperaturen von bis zu 15°C möglich. Im Süden und im inneren der Antarktis liegen die Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt.

Klimatabelle Antarktis

AntarktisJanFebMrzAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Max. 3
30-5-7-8-8-6-4-213
Min.0
-1-5-10-12-14-14-12-10-7-3-1
Sonnenstunden3
53210113455
Niederschlagsmenge54
5967533824265649484556

Für was ist die Antarktis bekannt?

Der Ausgangspunkt Ihrer Antarktis-Erkundung: Die Ross-Insel

Die 2.460 km² große Ross-Insel liegt im Rossmeer vor der Küste von Viktorialand. Die 1841 entdeckte Insel stellt einen Archipel vulkanischen Ursprungs dar, auf dem sich bis heute der aktive Mount Erebus befindet. Hier ist die größte Forschungsstation der Antarktis stationiert – die von den USA betriebene McMurdo-Station. Daneben gibt es hier einige Hütten zu besichtigen, die zu Beginn des 20. Jahrhundert eine bedeutende Rolle in der Erkundung des eisigen Kontinents gespielt haben. Am Kap Royds entdecken Sie beispielsweise Shackelton´s Hütte, die von dem berühmten Polarforscher Ernest Shackleton zwischen 1907 und 1909 bei vier Expeditionen als Basislager genutzt wurde. Die restaurierte Basisstation gibt einen herausragenden Einblick in die Bedingungen und die Lebensweise der Forschungsgruppen am Südpol. Schlafsäcke, die mit Rentierfellen ausgekleidet sind, Proviantpakete mit englischem Tee, noch genießbare Konservendosen und viele persönliche Gegenstände versetzen Sie in eine ferne Zeit. Am berühmten Ross-Schelfeis können Sie hier ausgiebig nach Tieren Ausschau halten und einzigartige Bilder schießen: unzählige Robben, 12 unterschiedliche Walarten und ungefähr ein Drittel der weltweiten Population von Kaiserpinguinen haben hier den kargen Lebensraum für sich erobert.

Der erste Landepunkt der Antarktis – Das Kap Adare

Die eisfreie Landzunge auf der Adare-Halbinsel in Viktorialand stellt die Grenze zwischen dem Rossmeer und der Somow-See dar. Besuchen Sie hier Borchgrevink´s Hütte, die nicht nur als Ausgangslager für die Erkundung des Kontinents diente, sondern auch das einzige erhaltene Exemplar für das erste von Menschenhand errichtete Bauwerk in der Antarktis ist. 1895 landete hier der Antarktis-Forscher Carsten Egeberg Borchgrevnik und erbaute die 5x5 m große Holzhütte, die den Ausgangspunkt für das Camp Riley bildete. Von hier aus begann die Southern-Cross-Expedition, die von 1898 bis 1900 andauerte. Nach der Besichtigung der restaurierten Hütte und des angeschlossenen Friedhofs, der den ersten auf dem südlichsten Kontinent darstellte, staunen Sie über die Vielzahl der Adéliepinguine, die hier bereits vor ca. 38.000 Jahren die weltweit größte Brutkolonie angelegt haben.

Eine hervorragende Gelegenheit Urlaubsgrüße zu verschicken – Die Wiencke-Insel

Auf der geschützt liegenden, winzigen Insel Goudier Island befindet sich ein Museum mit einem angeschlossenen Postamt. Das 1996 renovierte Museum Port Lockroy ist in einer ehemaligen britischen Militärbasis untergebracht, die hier bereits 1944 eingerichtet wurde. Der Holzbau ist in einem dunklen Blau gestrichen, während die feuerroten Fensterrahmen und Dachkanten inmitten der unzähligen Weiß- und Grautöne nahezu unwirklich erscheinen. Zwischen November und März nimmt man im südlichsten Postamt der Welt Postkarten, Briefe und sogar Päckchen entgegen, die dann ihre lange Reise über die Falklandinseln zu den Empfängern antreten. Im Souvenirladen erwerben sie Andenken an Ihre Antarktisexpedition, bevor Sie das Museum besichtigen. Zwölf Panoramen eröffnen Ihnen die Schönheit des Kontinents auf einen Blick. Auf Ihrem Weg durch eine Küche, in der zahlreiche englische Konservendosen warten, einen Radioraum mit einer Ausrüstung aus den 1950er-Jahren, einen Schlafraum und viele andere, erfahren Sie viel Neues, Spannendes und zum Teil auch Skurriles über das Leben in der Antarktis. Viele Dokumente, Forschungsgerätschaften und Alltagsgegenstände lassen Sie tief in die faszinierende und raue Wirklichkeit am anderen Ende der Welt eintauchen.

Zwischen Feuer und Eis – Deception Island

Die imposanteste Vulkaninsel der Erde besitzt eine typische Hufeisenform und bildet die aus dem Ozean herausragende Caldera des 1970 zuletzt ausgebrochenen Vulkans. Sie landen mit den bunten Zodiacs, den kleinen Passagierbooten, auf einem Strand, der von schwarzem Vulkansand bedeckt und in geheimnisvolle Nebelschwaden gehüllt ist. Falls Sie zu den besonders Mutigen zählen, können Sie hier ein Bad nehmen, bevor Sie in der Whalers Bay die Überreste der 1944 geschlossenen Walfangstation besichtigen. Die rostigen, überdimensionalen Anlagen der ehemaligen Trankocherei und der angeschlossenen Forschungsstation machen inmitten des Dampfnebels einen etwas gespenstigen Eindruck. Dieser verfliegt jedoch schnell, sobald Sie die ersten etwa 80 cm großen Zügelpinguine erblicken, die sich neugierig den Besuchern nähern. Werfen Sie durch die zerbrochenen Fenster einen Blick in die ehemalige Forschungsstation, in der zwischen Holzbalken Elektrogeräte stehen und scheinbar auf ihren Einsatz warten.

Tierbeobachtungen am Brown Bluff

Der Tafelvulkan auf der Tabarin-Halbinsel, dessen braune Flanken sich an seiner Seeseite deutlich aus der unendlichen blau-weißen Landschaft absetzen, trägt den Namen Brown Bluff. Der 745 m hohe Berg ist nahezu eisfrei und bietet einen natürlichen Brut- und Lebensraum für viele Polarvögel. Lauschen Sie dem lauten, geschäftigen Treiben der Dominikanermöwen, Schwalben und Kapsturmvögel, die ihre Nester in dem rotbraunen Gestein anfliegen. Am Strand, auf dem Adéliepinguine brüten, können Sie mit etwas Glück Weddellrobben beobachten oder sogar einen Seeleoparden auf der Jagd erblicken.

Welche Feiertage sind wichtig für die Antarktis? 

Aufgrund dessen, dass die Antarktis kein Staat ist und keine Regierung besitzt, gibt es auch keine nationalen Feiertage. Da es in der Antarktis viele Forschungseinrichtungen verschiedener anderer Ländern gibt, werden die jeweiligen Feiertage der Nationen gefeiert.

Die Geschichte der Antarktis: Von der abenteuerlichen Entdeckung bis zum beliebten Urlaubsziel

Bereits in der Antike nahm man an, dass die Pole von ewigem Eis bedeckt sein müssen. Am 16. Januar 1820 entdeckte der Kapitän der russischen Marine Fabian von Bellingshausen den siebten Kontinent am Südpol. Die erste Landung auf Antarktika erfolgte am 7. Februar 1821 durch den Robbenjäger John Davis. Für die moderne Erkundung der Antarktis gab der 6. Internationale Geographische Kongress den Ausschlag. Auf diesem verabschiedete man eine allgemeine Resolution, die Wissenschaftler weltweit zur Erforschung der Region aufrief. Die Erkundung verlief zu größten Teilen international und einvernehmlich. Die einzigen Kampfhandlungen fanden 1952 wegen Gebietsansprüchen zwischen Argentinien und Großbritannien statt. Heute erheben sieben Nationen Ansprüche auf unterschiedliche Teile der Antarktis. Da jedoch die wirtschaftliche Nutzung der unzähligen unter dem Eis verborgenen Bodenschätze bis zum Auslaufen des Antarktisvertrages 2041 ausgeschlossen ist, kann die Region von allen Nationen zu Forschungszwecken und zum Tourismus genutzt werden.

Häufige Fragen bei einer Reise in die Antarktis

Da der Flug in die Antarktis fast immer von einem südamerikanischen Land ausgeht, wird ein Reisepass benötigt, der noch sechs Montate über das Reiseende hinaus gültig sein muss.

Es existert keine eigene Währung. Demnach ist es üblich mit Dollar zu zahlen.

In der Antarktis gibt es mangels touristischer Infrastruktur keine Bankautomaten. Es empfiehlt sich stets ausreichend Bargeld mit sich zu führen.

In der Antarktis gibt es nicht sehr viel Leben, da der Kontinet nahezu vollständig von Eis und Schnee bedeckt ist.

Folgende Tiere finden in der Antarktis einen Lebensraum:

Robben: Robben sind langsame Raubtieren. Sie warten an Orten, an denen ihre Beute wahrscheinlich auftauchen werden.

Wale: Im Sommer jagen unterschiedliche Walarten nach Fischen, Robben und Seevögel. Jagen Wale in Gruppen, sind sie in der Lage auch Tiere zu verschlingen, die viel größer als sie selbst sind.

Pinguine: Pinguine verbringen die meiste Zeit im Wasser, kommen aber auch an Land. Auch wenn Pinguine den Menschen nicht als Bedrohung sehen, sollte man in ihrer Näher doch vorsichtig sein.

Albatros: Mit ihren breiten und langen Flügeln, schweben Albatrosse über dem Meer und können stundenlang dahin gleiten ohne mit den Flügeln schlagen zu müssen.

Krill: Der Krill ist ein kleines, krabbenähnliches Schalentier und steht so ziemlcih am Anfang der Nahrungskette. Besonders der Blauwal ernährt sich in erster Linie vom kleinsten Lebewesen.

In der Antarktis leben im Gegensatz zu allen anderen Kontiten keine menschlichen Ureinwohner. In der Regel reisen Forscher, Touristen oder nationale/internationale Medien in die Antarktis. Deshalb ist die letzte große zusammenhängende Region der Erde, die vom Menschen noch weitestgehend unbeeinflusst ist.