Reiseführer

Mittelamerika

Tropisches Klima, Karibikgefühl und Dschungelwelten warten auf Reisen nach Mittelamerika ebenso auf dich wie Indianerkultur, Mayapyramiden und kreolisches Essen.

Reiseführer Mittelamerika

Auf deiner Reise durch Mittelamerika erwarten dich perlenweiße Karibikstrände, traumhafte Surfspots auf der Pazifikseite, farbenprächtige Regenwälder und eine atemberaubende Tierwelt. Nutze deine Zeit in der Region, um eines der verbliebenen Indianerdörfer in Panama und Costa Rica zu besuchen. In Guatemala, El Salvador, Belize und Honduras faszinieren dich die Vermächtnisse der Maya: imposante Pyramiden, die einst als Kult- und Opferstätten dienten. Nicaragua steht im Ruf, das Land der tausend Vulkane zu sein. Obwohl es nicht ganz so viele sind, lohnt sich der Aufstieg zu einem der 20 teilweise bis heute feuerspuckenden Schlote. Mehr Informationen findest du in unserem Reiseführer.

Kurz zusammengefasst – Was sind die wichtigsten Fakten von Mittelamerika?

Fläche: Die Fläche Mittelamerikas umfasst knapp 508.000 km².

Einwohnerzahl: In Mittelamerika leben etwa 42 Mio. Menschen.

Sprache: Im überwiegenden Teil Mittelamerikas wird Spanisch gesprochen. An der Karibikküste und vor allem in der einstigen britischen Kolonie Belize ist auch kreolisches Englisch verbreitet.

Geografische Lage: Mittelamerika umfasst die sieben Länder südlich von Mexiko bis hinunter nach Panama. Bisweilen werden auch die Westindischen Inseln in der Karibik zu der Region gezählt.

Währung: US-Dollar (Panama, El Salvador sowie als Zweitwährung in allen anderen mittelamerikanischen Ländern), Colones (Costa Rica), Córdoba (Nicaragua), Quetzal (Guatemala), Belize-Dollar (Belize) und Lempira (Honduras).

Zeitzone: UTC-6, UTC-5 (Panama)

Welche 4 Sehenswürdigkeiten muss man in Mittelamerika gesehen haben?

Die Maya-Ruine Copán in Honduras

Vulkan Arenal in Costa Rica

San Blas in Panama

Bergsee Lago de Atitlán in Guatemala

Beste Reisezeit - Wann sollte ich nach Mittelamerika reisen?

Im Grunde genommen eignet sich Mittelamerika das ganze Jahr über als perfekte Reisedestination. Es wird zwischen einer Hauptsaison, die im Winter zwischen Weihnachten und Ostern ist und einer Nebensaison unterschieden. In der Nebensaison nehmen die Regentage deutlich zu. Doch dies bedeutet nicht, dass es in der Regenzeit dauerhaft regnet. Viel mehr regnet es nur ein oder zwei Stunden bis die Sonne wieder hervorkommt. Jedoch ist die Luftfeuchtigkeit extrem hoch und es kann zu Stürmen und Hurrikans kommen.

Welches Klima herrscht in Mittelamerika?

In Mittelamerika herrscht tropisches Klima. Es gibt entsprechend zwei Jahreszeiten. Die Trockenphase ist etwa zwischen November und April. Ab Mai beginnt es in Mittelamerika heftig zu regnen. Die Temperaturen sind während dieser Zeit dennoch sehr hoch und liegen je nach Region bei etwa 25°C bis 32°C. Im Hochland ist es dagegen deutlich kühler. Zu jeder Jahreszeit solltest du hier einen Pullover dabei haben. An der Karibikküste kann es im Hochsommer und Herbst zu tropischen Wirbelstürmen kommen. Aufgrund dessen kommen die meisten Urlauber zum Baden eher zwischen Dezember und April in die Region. Am Pazifik sind die Temperaturen und die Regenfälle etwas geringer. Dafür herrschen hier stärkere Winde, welche die idealen Voraussetzungen zum Surfen und Kiten schaffen. Spitzenwerte von 35°C werden an der Küste im April erreicht. In den restlichen Monaten liegen die Tageswerte bei zwischen 30°C und 32°C, wobei September und Oktober am mildesten sind, knapp gefolgt von den Monaten Juni, Juli, August, November und Dezember.

Klimatabellen Mittelamerika

Costa RicaJanFebMrzAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Max.30
3030313131303030313030
Min.20
202122222222222222
2221
Sonnenstunden5
66664455555
Regentage 16
1413131516211813151718
Wasser-Temp. in °C27
2626272828282829282727
HondurasJanFebMrzAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Max. 29
3033343534333334323029
Min.20
2021232424232323232120
Sonnenstunden6
68777766655
Regentage6
5344101010101098

Für was ist Mittelamerika bekannt?

Granada und León: Kolonialstädte im Land der Vulkane

Granada und León sind zwei der bedeutendsten Kolonialstädte, die du auf deiner Reise durch Mittelamerika entdecken kannst. In Granada am Nicaragua-See wirst du begeistert die einstöckigen Häuser in intensiven Farben betrachten. Die geziegelten Dächer ragen mehr als einen Meter über die Fassade hinaus und spenden den vorbeigehenden Menschen Schatten. Markant sind außerdem die prunkvollen Säulen und Terrassen, die im 16. Jahrhundert erbaute Kathedrale und das Kloster San Francisco. Südlich des Zentralparks findest du den geschäftigen Markt mit frischem Obst, Garküchen und allerhand Kleinigkeiten, die sich wunderbar als Souvenir eignen. Vom Hafen aus kannst du Bootstouren über den Nicaragua-See unternehmen. Möchtest du die Insel Ometepe mit ihren beiden Vulkanen besuchen, musst du zunächst nach Rivas fahren, von wo aus die Fähre ablegt. Dort angekommen lohnt sich für geübte Wanderer der Aufstieg zum Kraterrand.

Vom ursprünglichen León, das 1524 vom Konquistador Francisco Hernandez de Córdoba gegründet wurde, sind nur noch Ruinen erhalten. Diese sind seit 2000 Teil des UNESCO-Welterbes und bietet Ihnen einen tiefen Einblick in die frühe spanische Besiedlung Mittelamerikas. Die heutige Stadt León liegt etwa 30 km von den Ruinen entfernt und gehört zu den blühenden Kulturzentren Nicaraguas. Lohnenswert ist vor allem der Besuch des Kunstmuseums Ortiz Gurdian mit Werken der klassischen und modernen Malerei. Auch die Häuser, die während der Revolution in den späten 70er und frühen 80er Jahren zerstört und beschädigt wurden, sind durchaus einen Besuch wert. Sie bezeugen die bewegte jüngere Geschichte des Landes, die von der gewaltsamen Spaltung zwischen dem linkspopulistischen und dem konservativen Lager geprägt war. Nur eine kurze Autofahrt von León entfernt erhebt sich der Vulkan Cerro Negro. In den letzten Jahren ist es zum Trend geworden, diesen mit dem Holzschlitten hinunterzurutschen oder zu surfen.

Costa Ricas Nationalparks und Strände

In Costa Rica sind die Nationalparks die absoluten Highlights. In den Nebelwäldern von Monteverde oder im Dschungel von Cahuita an der Karibikküste kannst du bei einer Wanderung die mächtigen Mammutbäume und Lianen entdecken, den heiligen und reich verzierten Maya-Vogel Quetzal sehen und mit etwas Glück Faultiere beobachten. In Monteverde bist du zudem mitten in den Bergen – für die 40 Kilometer von der Hauptstraße bis in den idyllischen Ferienort benötigt man mit dem Bus fast 90 Minuten. Entsprechend viel Ruhe kannst du hier genießen. Probiere die exquisiten Kaffee- und Schokoladensorten, die in der Gegend angebaut werden. Zum Baden sind die Strände von Puntarenas, Dominical und Uvita ideal. Diese Orte gelten als echte Surfdomizile in Costa Rica. Eine Reise in das Karibikstädtchen Cahuita mit dem gleichnamigen Nationalpark ist besonders für all diejenigen empfehlenswert, die einfach nur unter tropischer Sonne entspannen und fruchtige Mango-, Papaya- oder Ananas-Shakes am Strand genießen möchten. In Cahuita gibt es außerdem eine Aufzuchtstation für Faultierbabys – ein absolutes Muss für Familien.

Der Norden Panamas: Vulkanwanderung und relaxen auf den Bocas del Toro

Die Bocas del Toro sind der karibische Ferienort Panamas schlechthin. In vielen Abschnitten wird vor allem reichlich gefeiert. Clubs und Bars prägen insbesondere den Hauptort Bocas del Toros. Hier findest du außerdem gute Angebote für Tauchausflüge und Bootstouren. Ein absolutes Highlight sind die Unterwasserwelten vor der Küste. Am Meeresgrund lassen sich schillernde Korallen sichten – an ihnen ziehen majestätische, tropische Fischschwärme vorbei. An einigen Stränden des geschützten Bastimentos-Nationalparks kannst du verschiedene Meeresschildkröten bei der Eiablage beobachten. Berühmtheit genießt außerdem der Red Frog Beach, ein Küstenteil, an dem sich besonders viele Pfeilgiftfrösche aufhalten. In diesem Teil der Insel geht es deutlich ruhiger zu als im Hauptort – du kannst dich hier voll und ganz auf die malerische Landschaft konzentrieren.

Eine etwa 90-minütige Autofahrt von Bocas del Toro entfernt liegt das Bergstädtchen Boquete. In dem Ort geht es überwiegend ruhig zu – charmante Bars und Kaffeehäuser verlocken zu entspannten Nachmittagen bei angenehm mildem Höhenklima. In Sichtweite erhebt sich der Vulkan Barú, der mit fast 3.500 m die höchste Erhebung Panamas bildet. Viele Wanderer begeben sich gegen Mitternacht auf Tour und erreichen schließlich nach etwa 14 km im Morgengrauen den Gipfel. Hier kannst du nicht nur die Sonne aufgehen sehen, sondern gleichzeitig Atlantik und Pazifik am Horizont erblicken.

Die Indianerstämme Mittelamerikas: Embera, Cabécar und Borucas

In Panama sind die Embera-Indianer vor allem im Urwald der Darién-Provinz zu finden. Während diese Region jedoch nur schwer zugänglich ist, sollten sich Urlauber in erster Linie an die kleineren Embera-Gemeinschaften nördlich von Panama-Stadt halten. Gamboa unweit des Panamakanals und der Nationalpark Chagres mit den Pueblos Parará Purú und Tusípono bieten einen spannenden Einblick in die Volkskultur der Stämme, ihre Tänze, Gesänge und ihr Kunsthandwerk. Viele der organisierten Touren per Bus und Boot beinhalten außerdem traditionelles Essen, wie frittierte Kochbananen, Fisch und frisches saisonales Obst.

In Costa Rica bilden die Cabécar mit etwa 10.000 Menschen die größte indigene Bevölkerungsgruppe. Sie leben weitgehend isoliert in den Bergen von Talamanca, am Rio Estrella und in Chirripó. Im Vergleich zu vielen anderen Völkern haben sich die Cabécar ihre Eigenständigkeit und Identität weitgehend ohne fremde Einflüsse bewahrt. 

Viele der hier lebenden Menschen sprechen nicht einmal Spanisch und legen sehr viel Wert auf ihre Bräuche. Im Gebiet Limón ist es bisweilen möglich, einen Ausflug zu den Cabécar zu organisieren und somit einen einzigartigen Einblick in die präkolumbischen Volkskulturen zu erhalten.

Stärker im Alltagsleben Costa Ricas präsent sind die Borucas. Wer möchte, kann an den dreitägigen Fiestas de los Diablitos teilnehmen, bei denen Kämpfe zwischen den Ureinwohnern und den Einwanderern, symbolisiert durch Teufel und Stier, nachgestellt werden. Hierzu fertigen die Borucas reich verzierte Masken und trinken Chicha, ein alkoholhaltiges Getränk aus Mais und Bananen. Das Fest findet stets rund um den Jahreswechsel statt. Im Rahmen dessen können Tiermasken, Textilien und anderes Kunsthandwerk erworben werden.

Maya-Stätten in El Salvador, Honduras und Guatemala

Joya de Ceren in El Salvador gilt als das Pompeji Mittelamerikas. Auf deiner Reise entdeckst du ein historisches Maya-Dorf, das bereits im 5. Jahrhundert v.Chr. von einem Vulkanausbruch zerstört und zugleich konserviert wurde. Ein ähnliches Schicksal traf das benachbarte San Andres, jedoch handelt es sich hierbei um eine klassische mesoamerikanische Kult- und Opferstätte mit klassischer Pyramidenstruktur. Die westlichste dieser Anlagen befindet sich in Tazumal. Die Tempel und Pyramiden verteilen sich hier auf mehr als 10 km². Zudem ist ein Ballspielplatz der Maya deutlich erkennbar.

Im Norden von Honduras zieht es die meisten geschichtsinteressierten Urlauber nach Copán Ruinas. Diese Ruinenstadt stammt aus der Zeit zwischen 250 und 900 n.Chr. und begeistert mit ihrer Vielzahl an Stelen und Skulpturen aus der präkolumbischen Epoche. Hierbei werden Maya-Götter abgebildet und Inschriften berichten über das Leben der Könige Copáns. Besonders reich verziert wurde die Hieroglyphentreppe mit insgesamt 2.200 Blöcken. Auch in Copán kannst du ein Spielfeld besichtigen, das für eine rituelle Form des Fußballs genutzt wurde.

Die meisten Maya-Pyramiden verteilen sich auf das Gebiet von Guatemala, Belize und den mexikanischen Bundesstaat Yucatán. In Guatemala solltest du z.B. Aguateca und den Altar von Sacrificios in der Region El Petén besuchen. Hier befinden sich zahlreiche Stelen und die Überreste der Residenz der Könige von Dos Pilas. In Cahal Pech in Belize kannst du sogar zwei Ballspielplätze, ein zeremonielles Schwitzbad und 34 weitere Gebäude besichtigen. Zu den höchsten Pyramiden Mittelamerikas gehört die mehr als 70 m hohe Anlage von El Mirador in Guatemala.

Belize und die Karibikinseln: Kreuzfahrten durch Mittelamerika

In Belize findest du von allen mittelamerikanischen Ländern eine der besten Infrastrukturen an der Karibikküste vor. Belize-Stadt kann Ihnen so als praktischer Ausgangspunkt für Kreuzfahrten durch Mittelamerika bzw. die Karibik dienen. Vor dem Hafenort breiten sich etliche Inseln mit hervorragenden Stränden und Tauchrevieren, die sogenannten Cayes, aus. Selbst mit dem Wassertaxi erreicht man Eilande wie Caye Caulker oder San Pedro mehrmals am Tag und kann dort das entspannte Karibikflair genießen. Für weitere Kreuzfahrten bieten sich das mexikanische Badeparadies Cancún sowie die Inseln Jamaika, Kuba und Española mit den Staaten Haiti und Dominikanische Republik an. Weiße Badebuchten, Kokospalmen und tropische Tauchgründe sind an diesen Destinationen garantiert. Zudem eignen sich diese Gebiete sehr gut für erste Schritte im Segeln – vor Ort lassen sich mühelos entsprechende Kurse oder Charter buchen.

Mestizische und kreolische Kultur in Mittelamerika

Mestizen sind diejenigen Menschen, die sowohl von der indigenen als auch von der spanischen Bevölkerung Mittelamerikas abstammen. Sie bilden den größten Anteil der Bevölkerung in dieser Region. Neben der ethnischen Mischung haben sich auch die Kulturen Europas und Mesoamerikas hier verbunden. So spielt der regionale Schamanismus bei vielen Mittelamerikanern eine Rolle, ebenso wie der katholische Glaube, der in allen sieben Ländern stark vertreten ist. Das höchste Fest ist Ostern: Während der „heiligen Woche“ haben die Menschen oft mehr als sieben Tage frei, die sie für aufwendig gestaltete Prozessionen mit Reden, Musik, Feuerwerk und Gesang nutzen. Wer weniger religiös ist, fährt in die Natur oder genießt die letzten Tage der Trockenzeit an der Küste.

Die indigenen Traditionen spiegeln sich vor allem in der Küche wider. Als die Spanier nach Amerika kamen, ließen sie sich von den Kochkünsten der Einheimischen inspirieren und lernten, regionale Produkte zu verwenden. Daraus entstanden unter anderem frittierte Speisen aus Kochbananen und Yuca, gegrillter Fisch und reichlich Reis. In Costa Rica und Nicaragua wird bereits morgens herzhaft gegessen. Gallo Pinto, eine Kombination aus Reis, roten Bohnen und einer Salsasoße, ist ein Klassiker auf den Frühstückstischen Mittelamerikas. Beliebt sind auch mexikanische Gerichte wie Quesadillas, gefüllte Pfannkuchen, Tacos und Burritos.

In vielerlei Hinsicht spielt das Leben auf der Straße eine große Rolle. Auf Bürgersteigen und an den Seitenstreifen größerer Verkehrswege verkaufen Einwohner frisches Obst, in Palmblättern eingewickelte Fisch- und Fleischgerichte mit Reis und Yuca sowie kleinere Säfte und Eis in Plastiktüten. Im Hochland ist der Anbau von Kaffee und Kakao bedeutend. Du kannst zum Beispiel eine Tour zu einer der Plantagen buchen und mehr über den Anbau und die kulturhistorische Bedeutung dieser Produkte erfahren. Selbstverständlich kannst du in diesen Gegenden auch Fairtrade-Kaffee und -Schokolade kaufen. Beachte bei der Ausfuhr bestimmte Zollbeschränkungen. Indigene Handwerkswaren wie geflochtene Körbe, geschnitzte oder aus Lehm getöpferte Teller und Textilien sind davon befreit und können problemlos ausgeführt werden.

Von den Mayas bis heute: eine bewegende Geschichte

Vor allem im Norden Mittelamerikas kannst du die Überreste der Maya-Hochkultur bewundern. Sie lebten lange vor der Ankunft der Spanier in der Region und prägten einen sehr komplexen Götterglauben. In Guatemala, Belize, Honduras, Yukatan und El Salvador hatte das Volk seine Machtzentren. Bei der Ankunft der Spanier waren die Maya das vermutlich höchst entwickelte Volk Mittelamerikas, das nicht zuletzt über eine eigene Schriftsprache verfügte.

In Nicaragua, Costa Rica und Panama lebten im Vergleich dazu etwas einfachere Kulturen, die sich vor allem der Jagd und dem Ackerbau verschrieben hatten. In Panama konnten u.a. Keramikfiguren und Pfeilspitzen aus der Zeit vor Kolumbus gefunden werden. Mit den Spaniern begann der Untergang vieler indigener Völker. Die europäischen Siedler brachten ihre Religion und Werte nach Mittelamerika, verschifften Gold und Edelsteine nach Europa und bauten wertvolle Produkte an. Kakao gewann zwischenzeitlich dermaßen an Bedeutung, dass seine Saat auch unter den Kolonialherren als Währung genutzt wurde.

Nach der Französischen Revolution und dem Ende des Spanischen Seeimperiums, wurden auch die Länder Mittelamerikas im frühen 19. Jahrhundert unabhängig. Eine wichtige Ausnahme spielte Belize, das als Britisch-Honduras bis 1981 an das englische Königshaus gebunden war. In Panama und Nicaragua machten bereits im frühen 20. Jahrhundert die USA ihre Ansprüche geltend und setzten schließlich auch den Bau des Panamakanals als Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik durch. Als Reaktion auf die Machtansprüche aus Nordamerika entstanden in vielen mittelamerikanischen Ländern linkspopulistische Diktaturen, die sich regelmäßig mit Militärjuntas abwechselten, so z.B. in Nicaragua, El Salvador und Honduras.

Häufige Fragen bei einer Reise nach Mittelamerika

Ganz Mittelamerika ist stark vom katholischen Glauben geprägt. Entsprechend solltest du beim Betreten von Kirchen auf eine angemessene Kleidung achten. Schultern und Knie sind bedeckt zu halten. Auch in der Öffentlichkeit bevorzugt man lange Hosen und Hemden bei Männern und nicht allzu aufreizende Kleider bei Frauen. Das betrifft insbesondere Restaurants und Familienfeierlichkeiten. Eine gewisse Ausnahme bildet dahingehend Costa Rica, wo man in der Nähe der Strände durchaus auch mit kurzen Hosen nicht weiter auffällt. In Strandrestaurants kann man auch mit Badesachen gehen.

Beim Fotografieren solltest du gerade die Ureinwohner vorher um Erlaubnis bitten. Die Reiseführer bei solchen Touren erklären Ihnen in der Regel genau, wie du dich zu verhalten hast und was du ablichten darfst. Gleiches gilt in etwas geringerem Maße für Personen im städtischen Raum.

In mittelamerikanischen Großstädten gibt es eine erhöhte Kriminalitätsrate. Besonders in Honduras, El Salvador und Guatemala treiben Jugendbanden ihr Unwesen. In der Regel sind Touristen nicht von Übergriffen betroffen. Dennoch ist es ratsam, nach Einbruch der Dunkelheit auf offizielle Taxis zurückzugreifen. In Städten wie Managua, Tegucigalpa, San Pedro Sula, Puerto Limon, Colón und San Jose sind Taschendiebstähle und Raubüberfälle keine Seltenheit. Entweder meidest du diese Orte ganz oder gehst mit erhöhter Wachsamkeit auf Tour.

Du kannst dich schützen, indem du nur wenige Wertgegenstände und wenig Bargeld bei dir trägst. Trage lieber eine Kopie deines Reisepasses anstatt des Originals bei dir. An den Stränden solltest du Geld und Telefone nicht unbeaufsichtigt lassen. Die meisten Hotels und Unterkünfte bieten Safes an. Bei Ankunft in einer Stadt informiere dich am besten darüber, welche Stadtteile sicherer sind und welche nicht. Geld solltest du an Bankautomaten abheben oder bargeldlos bezahlen, anstatt auf unabhängige Geldwechsler an den Grenzübergängen zu vertrauen. Grundsätzlich gilt: Mit US-Dollar kannst du fast überall bezahlen.

In alle Länder Mittelamerikas kannst du mit dem Reisepass einreisen. Du erhälst am Grenzübergang einen Stempel und musst eventuell Einreise- bzw. Ausreisesteuer bezahlen. Ohne Visum darfst du bis zu drei Monate im jeweiligen Land bleiben. Für Honduras und El Salvador, teils auch für andere mittelamerikanische Staaten bei vorherigem Aufenthalt in Panama ist der Nachweis einer Gelbfieberimpfung notwendig.

Folgende Währung wird in Mittelamerika akzeptiert:

  • US-Dollar (Panama, El Salvador sowie als Zweitwährung in allen anderen mittelamerikanischen Ländern)
  • Colones (Costa Rica)
  • Córdoba (Nicaragua)
  • Quetzal (Guatemala)
  • Belize-Dollar (Belize
  • Lempira (Honduras)

VISA bzw. MasterCard funktionieren in allen Supermärkten, in vielen Restaurants und Geschäften. Es ist empfehlenswert, sich bei Reisen durch mehrere Länder US-Dollar in bar am Automaten abzuheben. Auch hier werden Kreditkarten sowie EC-Karten akzeptiert.