Reiseführer

Baltikum

Europas Bernsteinländer: Entdeckungen auf Reisen durchs Baltikum.

Reiseführer Baltikum

Ihr Baltikum-Urlaub führt Sie in drei Staaten: Litauen, Lettland und Estland. Die Länder begeistern mit duftenden Kiefern- und Fichtenwäldern, weiten Moorlandschaften und klaren Seen. Ihre Ostseeküsten bezaubern mit hohen Dünen und feinsandigen Stränden, an denen Sie mit geschultem Auge manchmal sogar Bernstein finden können. Für einen Strandurlaub empfehlen sich zahlreiche Seebäder, beispielsweise Jūrmala und Palanga, sowie baltische Inseln wie das estnische Saaremaa. Mit reicher Kulturgeschichte erwarten Sie die Hauptstädte Riga, Tallinn und Vilnius sowie historische Orte wie Pärnu und Tartu, deren Zentren oft Gebäude in hanseatischer Bauweise prägen.

Kurz zusammengefasst -  Was sind die wichtigsten Fakten über das Baltikum?

Geografische Lage: Das Baltikum umfasst die Länder Litauen, Lettland und Estland. Diese liegen im Nordosten Europas und bilden das östliche Ufer der Ostsee.

Größe: Das Baltikum ist knapp 175.000 km² groß.

Einwohnerzahl: In den drei Ländern leben etwa 6 Mio. Menschen.

Sprache: Litauisch, Lettisch und Estnisch sind die offiziellen Amtssprachen. In Lettland und Estland lebt zudem eine erhebliche Anzahl an Russisch-Muttersprachlern. Englisch ist weitgehend verbreitet.

Flughafeninformationen: Der wichtigste Flughafen des Baltikums befindet sich in Riga (RIX). Daneben gibt es auch in Tallinn (TLL) und Vilnius (VNO) Airports.

Reisepass/Visum: Zur Einreise ist Ihr Personalausweis ausreichend.

Landesvorwahl: +370 (Litauen), +371 (Lettland), +372 (Estland)

Währung: Euro

Kreditkarten: Sie können nahezu überall mit Kredit- und EC-Karten bezahlen. Bargeld bekommen Sie an vielen Geldautomaten.

Zeitzone: UTC+2

Welche 4 Sehenswürdigkeiten muss ich im Baltikum gesehen haben?

Königsresidenz Vilnius – Stadt der kulturellen Vielfalt

Mittelalterlicher Stadtkern in Riga – UNESCO Weltkulturerbe

Tallinn – Hafenstadt am Finnischen Meerbusen

Die Baltischen Inseln – malerische Fichten- und Kieferwälder

Welche ist die schönste Jahreszeit für eine Rundreise durchs Baltikum?

Für Sommerurlauber ist es ab dem späten Frühjahr bis Sommer am schönsten im Baltikum. Die Tage werden länger, der Regen geht zurück und die Sonne scheint häufig. Die Temperaturen sind angenehm, sodass es sich anbietet viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen.

Für Winterurlauber sind die verschneiten Wintermonate von Dezember bis März für eine Reise ins Baltikum perfekt. In dieser Zeit lassen sich wunderschöne, weitläufige Schneelandschaften bestaunen.

Welches Klima herrscht im Baltikum?

Die Küstenregionen prägt ein gemäßigtes, das Hinterland rund um Daugavpils und Vilnius ein kontinentales Klima. Die Winter sind vor allem abseits der Ostsee eher kalt und die Sommer warm und trocken. An der Küste kommt es öfter zu Regenfällen. Da müssen Sie in der kalten Jahreszeit mit etwa 15 Regentagen im Monat rechnen. Die meisten Sonnenstunden genießen Sie in den niederschlagsärmeren, hellen Sommermonaten, die auch ideale Voraussetzungen für Wandertouren bieten.

Temperaturen im Baltikum
Je nach Region erwarten Sie zwischen Juni und August tagsüber Temperaturen von etwa 20°C bis 22°C, wobei sich die Küstenregionen und Tallinn im unteren Bereich dieser Skala befinden. Das Wasser der Ostsee ist mit maximal 13°C bis 15°C relativ frisch, verlockt aber, insbesondere wenn der Wind gut steht, zu Sportarten wie Kiten und Surfen. Im Mai und September können Sie mit durchschnittlich 16°C, im April und Oktober mit 10°C Tagestemperatur rechnen. Deutlich kühler wird es im Winter, der bereits Ende November beginnt.

Für was ist das Baltikum bekannt?

Königsresidenz Vilnius (Litauen) – Stadt der kulturellen Vielfalt

Die Gediminas-Burg
Als der junge Fürst Gediminas Anfang des 14. Jahrhunderts am Zusammenfluss von Neris und Vilnele rastete, hörte er im Traum einen Wolf heulen. Ein Traumdeuter ermutigte Gediminas dazu, an dieser Stelle seine Hauptstadt zu gründen, die seither den Wolf als Wappentier trägt. Die Reste der Gediminas-Burg thronen hoch über dem Ort; von dem gleichnamigen Turm erhalten Sie eine Panoramasicht über die Altstadt und den Boulevard Gediminas-Prospektas. Auf diesem sind viele der nobelsten Geschäfte sowie Restaurants und Theater angesiedelt.

Die Kathedrale St. Stanislaus

Wenige Gehminuten von dem Boulevard Gediminas-Prospektas entfernt, können Sie die Kathedrale St. Stanislaus mit ihrem von Säulen getragenem Portal sowie ihren separaten Glockenturm entdecken. Schlendern Sie nach der Besichtigung des prächtig gestalteten Gotteshauses durch die Kopfsteinpflastergassen der Altstadt. Dort können Sie sich in einem der traditionellen Kellerrestaurants mit Spezialitäten wie die gefüllten Kartoffelklöße Cepelinai für Ihren weiteren Rundgang stärken, der Sie zur reich verzierten St.-Annen-Kirche führt. Sie wurde aus über 30 verschiedenen Backsteinarten im, für Litauens Bauwerke seltenen, Stil der Gotik errichtet.

Barocke Sakralbauten und mediterrane Studierhöfe

Über den Altstadtdächern ragen zahlreiche Kuppeln barocker Sakralbauten empor, die Vilnius zusammen mit vielen Schlössern zu einem der größten Barockzentren Osteuropas machen. Nicht wenige dieser Bauwerke aus dem 17. und 18. Jahrhundert gehen auf die Einladung italienischer Baumeister durch den litauischen König zurück. Von italienischer Architektur inspiriert sind u.a. auch die mediterranen Studierhöfe und Arkaden der traditionsreichen Universität. Bewundern Sie die reichen Fresken im Joachim-Lelewel-Lesesaal ihrer Bibliothek sowie die barocke Universitätskirche St. Johannes, deren Glockenturm der höchste der Stadt ist. Vis-á-vis der Fakultäten beeindruckt der klassizistische Präsidentenpalast. Er wurde im 16. Jahrhundert erbaut und diente zunächst als Bischofssitz. Nur wenige Gehminuten weiter erwartet Sie der Boulevard Vokiečiu gatve mit zahlreichen hochwertigen Restaurants und Bars.

Geschichte im Vilna Gaon Museum und im ehemaligen Hauptquartier des KGB

Im Vilna Gaon Museum erfahren Sie mehr über die Geschichte der jüdischen Bevölkerung der litauischen Gesellschaft. Über die Deportationen der Litauer durch die Sowjetmacht vom Beginn des Zweiten Weltkrieges bis zum Tode Joseph Stalins 1953, informiert die Genozidausstellung im ehemaligen Hauptquartier des KGB. Dort können Sie an Führungen durch die einstigen Gefangenentrakte und Verhörräume teilnehmen sowie einiges über die späteren Methoden des Geheimdienstes erfahren.

Das Erbe der Hanse in Riga (Lettland)

Die Geschichte Rigas
Im Mittelalter wurde Riga von Händlern aus Gotland und Norddeutschland gegründet, heute bildet die lettische Hauptstadt mit über 700.000 Einwohnern die größte Stadt des Baltikums. An die einstige Verbindung nach Bremen werden Sie auf Ihrer Reise in der hanseatisch geprägten Stadt Denkmäler wie die Skulptur der Bremer Stadtmusikanten vor der Petrikirche und die Rolandstatue am Schwarzhäupterhaus erinnern. Am Marktplatz finden Sie das Rathaus sowie das Okkupationsmuseum, das einen detailreichen und emotionalen Blick auf die Geschichte der deutschen und sowjetischen Besatzung Lettlands wirft.

Der mittelalterliche Stadtkern

Die Silhouette der lettischen Hauptstadt prägen die Kirchtürme mehrerer Gotteshäuser, darunter der mächtige Dom aus dem 13. bis 15. Jahrhundert sowie die Petrikirche. In ihrem Kirchturm bringt Sie ein Aufzug zu einer Galerie auf 72 m Höhe, die Ihnen weite Aussichten über die Hafenstadt gewährt: Sie werden das mittelalterliche livländische Schloss, den Sitz des Präsidenten, erblicken. Zudem schauen Sie über der Daugava zur östlich des Flusses gelegenen Neustadt. Sie zählt wie der mittelalterliche Stadtkern zu Rigas UNESCO-Weltkulturerbe und besticht mit über 800 erhaltenen Jugendstilbauten.

Mit zahlreichen Jugendtstil-Gebäuden verzaubern auch das Elisabeth- und das Albertviertel. Weitere üppig verzierte Jugendstilfassaden können Sie am östlichen Rand der Altstadt besichtigen. Besuchen Sie dort die neoklassizistische Nationaloper sowie den Bastejkalna-Park und schauen Sie in der Parkanlage am Basteiberg der Wachablösung am Freiheitsdenkmal zu. Neben dem Bahnhofsgebäude beheimaten seit 1930 fünf gusseiserne Hallen Rigas Zentralmarkt, in dem Sie täglich frische Lebensmittel, Blumen und vieles mehr einkaufen können.

Mittelalterflair in Tallinn (Estland): Die Hafenstadt am Finnischen Meerbusen

Die Tallinner Altstadt
Die kopfsteingepflasterten Gassen der Tallinner Altstadt sind umgeben von imposanten Stadtmauern und Wachtürmen. Sie führen Sie u.a. zur dänischen Burg und zum Tallinner Dom, der im 13. und 14. Jahrhundert im Stil der gotländischen Basiliken errichtet wurde. Neben dem Sakralbau erhebt sich die orthodoxe Alexander-Newski-Kirche mit ihren Zwiebeltürmen auf dem Domberg.

Den zentralen Punkt in der sogenannten Unterstadt bildet der weitläufige Rathausplatz, an dem sich der stadtbildprägende schmale Rathausturm erhebt. An den großen Markt grenzt eine der ältesten Apotheken der Welt; gegründet wurde sie vermutlich 1422. Wie in Riga gibt es auch in Tallinn ein Schwarzhäupterhaus. Es beeindruckt durch seine renaissancistische Fassade und die prächtigen Wappen der Hansestädte.

Der Hafen Tallinns
Ein Spaziergang durch die nördliche Altstadt bringt Sie zum Hafen. Besichtigen Sie dort die Skulptur Katkenud liin, die dem Untergang der Fähre Estonia in den 1990er Jahren gedenkt, und genießen Sie den Ausblick aufs Meer. Etwa 7 km östlich bildet der weiße Strand von Pirita ein Ziel für einen Wanderausflug entlang der Ostseeküste.

Das Schloss Kadriog

Kulturinteressierte besuchen das barocke Schloss Kadriorg im gleichnamigen Stadtteil, das der russische Zar Peter der Große im 18. Jahrhundert errichten ließ. Heute beheimatet der Bau nach einem Entwurf des italienischen Architekten Niccolo Michetti Sammlungen des Estnischen Kunstmuseums, darunter Gemälde west- und osteuropäischer Künstler sowie estnische Kunstwerke ab dem 18. Jahrhundert.

Baltische Inseln: Fichten- und Kiefernduft auf Saaremaa und Hiiumaa

Malerische Fichten- und Kiefernwälder wechseln sich auf den estnischen Inseln Hiiumaa und Saaremaa mit weiten Stränden ab. Von der Kulturgeschichte der Region zeugen heute noch mehrere Leuchttürme und traditionelle Bockwindmühlen. Aufgrund der guten Windverhältnisse bieten Ihnen die beiden Inseln, die zu den beliebtesten Badeorten des Baltikums gehören, auch exzellente Kite- und Surfreviere. Zum Urlaub laden ruhige Küstenstädte und -dörfer wie Kärdla, Pärna, Salme oder Arensburg ein. Ihre Bewohner sind für ihre Traditionsverbundenheit bekannt, die sich auch im Handwerk zeigt. Für Saaremaa und Hiiumaa typische Souvenirs sind aus duftenden Hölzern geschnitzte Bestecke und Schmuckstücke. Besucher des Kurorts Kuressare auf Saaremaa können in etwa 18 km Entfernung einen vor 4.000 Jahren entstandenen Meteoritenkrater besichtigen: Rund um den Einschlagsort ragen die Dolomitfelsen schräg aus dem Boden.

Urlaub auf der Kurischen Nehrung: Dünenwanderung und Badespaß

Die längliche Kurische Nehrung im Westen Litauens gehört zu den Highlights auf Ihren Reisen ins Baltikum. Von Klaipėda aus können Sie mit dem Schiff übersetzen und die lange Halbinsel zu Fuß oder per Fahrrad erkunden. Einige der schönsten Dünen des Landes erwarten Sie bei Nida. In dem Ort an der heutigen Grenze zum russischen Kaliningrad-Distrikt liegt das einstige Landhaus des Schriftstellers Thomas Mann, dem sich eine detailreiche Ausstellung in dem Gebäude widmet. Nicht nur für Familien ist das Delfinarium an der Nordspitze der Nehrung interessant. Im nahen Litauischen Meeresmuseum erfahren Sie mehr über die Biosphäre sowie das Leben der Menschen vor Ort im Einklang mit der Natur.

Die Burg von Trakai

Nur eine kurze Autofahrt von Vilnius entfernt begrüßt Sie Trakai. Zwischen Seen erstreckt sich sein alter Kern, der 1316-1323 kurzzeitig die Hauptstadt des litauischen Imperiums bildete. Im 14. Jahrhundert wurde auf einer kleinen Seeinsel eine mächtige Backsteinburg als Sitz der Fürsten Litauens errichtet. Heute können Sie in ihrem Inneren die fürstlichen Wohnräume sowie den großen Versammlungssaal mit seinen aufwendigen Wandmalereien bewundern. Diese bilden das Leben des Großfürsten Vytautas und seiner Frau ab. Er lud im 15. Jahrhundert jüdische Karaimen von der Krim nach Trakai ein, die dort als Bedienstete und Leibwachen dienten. Deren einstige Häuser mit jeweils drei Fenstern zur Front prägen bis heute das Stadtbild. Zudem erweiterten die Karaimen die regionale Kulinarik durch ihre eigene Küche: Probieren Sie in Trakai beispielsweise die knusprig gebackenen Teigtaschen Kibinai, die Ihnen mit einer Füllung aus Fleisch oder wahlweise auch aus anderen Zutaten serviert werden.

Sommerhauptstädte: Jūrmala und Palanga

Jūrmala und Palanga sind Lettlands bzw. Litauens Sommerhauptstädte. Jedes Jahr reisen Urlauber aus allen Landesteilen an die Ostseeküste und genießen das milde Klima. Gestaltet sind die beiden Orte wie klassische Seebäder: Sanatorien sowie Restaurants mit landestypischer Küche, Imbissbuden und Eisstände prägen das Ambiente. Zudem begrüßt Sie ein Angebot an Freizeitaktivitäten, das vom Kiten und Surfen bis hin zu Beachvolleyballturnieren reicht. Jūrmala liegt nah an der Hauptstadt Lettlands; mit dem Zug benötigen Sie weniger als eine Stunde zur Anreise.

Baltische Kultur: Das macht die Region so einzigartig

Die Balten sind stolz auf ihre eigenständige Kultur und Sprache. Über viele Jahrhunderte hinweg konnten sich die drei kleinen Länder gegen fremde Einflüsse behaupten, auch wenn sie lange Zeit von anderen Mächten beherrscht wurden. Die Besatzungszeit im 20. Jahrhundert ist für das Baltikum ein traumatischer Teil seiner Geschichte, von dem sich die Einwohner bewusst abgrenzen. Die Länder betonen ihre Westorientierung, geben sich modern und stehen zur Mitgliedschaft in EU und NATO.

Volkslieder des Baltikums
Volkslieder spielen im Baltikum eine wichtige Rolle: So galt die Zeit der nationalen Bewegungen Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre als Singende Revolution. Vor dem Austritt aus der Sowjetunion veranstalten die sich untereinander als Brüder bezeichnenden Völker Gesangsfestivals, um bewusst die Eigenständigkeit der Kultur hervorzuheben. Legendär war die über 600 km lange Menschenkette 'Baltischer Weg' im Jahr 1989, die durchgängig von Tallinn bis nach Vilnius führte und den Zusammenhalt der drei Nationen symbolisieren sollte.

Sport- und Musikveranstaltungen
Viele Balten fiebern beim Eurovision Song Contest und bei großen Sportereignissen für ihr Land mit. Litauen verfügt beispielsweise über eines der besten Basketballteams Europas – dessen erster Auftritt bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona gilt vielen Litauern als kulturelle Wegmarke auf dem Pfad zur Unabhängigkeit. In Lettland und Estland sind Eishockey bzw. Fußball deutlich wichtiger.

Die Kulinarik des Baltikums

Die Kulinarik der Balten prägen verschiedene Einflüsse aus Ost und West. Malziges Schwarzbrot und geräuchertes Fleisch, Speck und eingelegte Gurken gehören zu fast jedem Festmahl dazu. Auch zu aromatischen Schnäpsen wie dem Rigaer Balsam, Vana Tallinn oder dem Kräuter 999 aus Litauen dürfen solche Happen nicht fehlen. Die Hauptmahlzeiten sind meist deftig; ein Klassiker sind z.B. Litauens zeppelinförmige Kartoffelklöße Cepelinai mit Fleisch-, Käse- oder Pilzfüllung.

Rezept: Kartoffelklöße Cepelinai

Welche Zutaten werden benötigt?

  • 1kg Kartoffeln (ungekocht)
  • 4 Kartoffeln (gekocht)
  • 300gr Hackfleisch
  • 2 Zwiebeln, klein geschnitten
  • 75gr Speck
  • 3 TL Saure Sahne
  • Majoran, Salz, Pfeffer

Wie bereite ich Cepelinai zu?

  • Die rohen Kartoffeln schälen, reiben und gut durch ein Handtuch ausdrücken. Die Flüssigkeit aufbewahren und warten bis sich die Kartoffelstärke abgesetzt hat. Stärke zu den geriebenen Kartoffeln geben, Flüssigkeit entsorgen. Dann auch die gekochten Kartoffeln dazu reiben.
  • Die Hälfte der Zwiebeln glasig anbraten. Hackfleisch und gebratene sowie rohe Zwiebeln mischen, mit Majoran, Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Ca. eine Handvoll Kartoffelteig in die Hand nehmen, eine Mulde hineindrücken und mit einem TL Hackfleischmischung füllen. Kloß zusammendrücken und ca. 30 Minuten in salzigem, köchelndem Wasser garen.
  • Für die Soße Speck fein würfeln und anbraten, Zwiebeln mit anbraten und mit saurer Sahne ablöschen und zu den Klößen servieren.
  • Guten Appetit!

Wissenswertes zur Geschichte des Baltikums

Seit Jahrhunderten siedelten an der Ostküste der Ostsee balto-preußische Völker, die sich vor allem vom Fischfang und der Landwirtschaft ernährten. Während Estland und Lettland unter den Einfluss der Hanse und des Deutschen Ordens gerieten, blieb Litauen weitgehend eigenständig. Es entwickelte sich nach der gewonnenen Schlacht von Tannenberg gegen den Deutschen Orden 1410 zu einem Imperium, das bis ans Schwarze Meer reichte. Etwa 150 Jahre später ging das Land in der Union mit Polen, der sogenannten ersten Rzeczpospolita, auf und geriet anschließend unter den Einfluss Russlands.

Die Zeit im Moskauer Reich
Als das Moskauer Reich im Osten immer stärker wurde, wurden auch die anderen baltischen Staaten zunehmend vom Zaren vereinnahmt und gehörten bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Imperium. In den 1920er und 1930er Jahren waren Litauen, Lettland und Estland unabhängig, wurden ab 1939 jedoch wechselnd von der Sowjetunion und dem Deutschen Reich überfallen. Es kam zu massiven Deportationen nach Sibirien. Als die deutsche Armee zwischenzeitlich einmarschierte, verloren die Balten den überwiegenden Teil ihrer jüdischen Bevölkerung.

Die Unabhängigkeit ab 1990
Die sowjetische Fremdherrschaft dauerte bis 1990, dann erklärten sich zunächst Litauen und in Folge dessen auch Lettland und Estland für eigenständig. Dieser Schritt gilt gemeinhin als der Anfang vom Ende der UdSSR. Kurzzeitig kam es 1991 zu Aufständen und dem Einsatz der sowjetischen Armee, mit der Gorbatschow das zerbröckelnde Reich noch ein letztes Mal zu retten versuchte. Als das kommunistische Land im selben Jahr aufgelöst wurde, begann für die baltischen Staaten eine neue, zukunftsorientierte Zeitrechnung.

Was muss ich bei einer Reise im Baltikum beachten?

Das Baltikum individuell betrachten
Für die positive Gesinnung der Balten gilt: Setzen Sie das Baltikum nicht mit Russland gleich. Auch sollten Sie nicht davon ausgehen, dass jeder Bewohner Litauens, Lettlands und Estlands Russisch spricht. Vor allem die jüngeren Generationen haben meist eher Englisch, Französisch oder Deutsch in der Schule gelernt. Zudem stehen ältere Menschen Russland oft mit einiger Ablehnung gegenüber. Weitaus höher als in Litauen ist der Anteil der russischen Minderheiten in Lettland und Estland – im Osten dieser Länder sind die Bewohner mancher Orte, z.B. Daugavpils und Narva, zu mehr als 90 Prozent Russen.

Freundliche Zurückhaltung
Die Menschen in den baltischen Staaten gelten gemeinhin als zurückhaltend. Es wird selten laut in der Öffentlichkeit gesprochen, und Prahlerei wird wenig geschätzt. Bisweilen kann es etwas dauern, bis man ins Gespräch kommt. Nach einem ersten Kennenlernen redet man aber gerne und viel – vor allem über die progressive Ausrichtung der Gesellschaft und den Platz der jungen Litauer, Letten und Esten in Europa.

Wichtige kulturelle Regeln beachten
Beim Besuch von Kirchen sollten Sie in allen drei Ländern angemessene, sprich Schultern und Knie bedeckende Kleidung tragen. Auch in den Restaurants präsentiert man sich im Baltikum in gepflegter Bekleidung: Von Männern werden saubere Schuhe, Jeans oder Anzughose und ein stilvolles Hemd erwartet, Frauen tragen bei eleganten Abenden Kleider. Beim Bezahlen ist ein Trinkgeld in Höhe von ca. 10 % des Rechnungsbetrags üblich. Zudem gilt in Estland, Lettland und Litauen in der Öffentlichkeit ein striktes Trinkverbot. Wer mit einer Flasche Bier auf der Straße erwischt wird, kann bereits ein empfindliches Bußgeld bekommen. Auch ist in geschlossenen Räumen wie in Bars und Gaststätten das Rauchen nicht erlaubt.

Häufige Fragen bei einer Reise ins Baltikum

Die Einreise ins Baltikum ist für deutsche Urlauber mit dem Personalausweis möglich. Sie benötigen kein Visum.

Im Baltikum können Sie mit Ihrem normalen EU-Führerschein Auto fahren und benötigen keinen zusätzlichen internationalen Führerschein. Sie können vor Ort günstig ein Auto mieten; achten Sie dabei auf einen vollumfassenden Versicherungsschutz. Für die Land- und Stadtstraßen ist ein Kleinwagen völlig ausreichend. In allen drei Ländern gilt die Lichtpflicht, was bedeutet, dass Sie sowohl tagsüber als auch nachts Ihr Licht eingeschaltet haben müssen.

In allen baltischen Ländern stehen zahlreiche Geldautomaten zu Verfügung, die es Ihnen ermöglichen unkompliziert Geld abzuheben. Dies ist sowohl mit Debit- als auch mit Kreditkarten kein Problem.

Wie in jedem anderen Land gilt auch in den baltischen Ländern: Seien Sie vorsichtig und freundlich. Selbstverständlich sollten Sie keine fremden Menschen ohne deren Zustimmung fotografieren oder filmen. Wichtig ist auch, dass Sie allgemeine kulturelle Regeln beachten, wie zum Beispiel das Bedecken von Schultern und Knien in Kirchen.

Für die baltischen Länder ist kein Steckdosenadapter notwendig. Die Steckdosen entsprechen dem Typ F und sind damit identisch mit den deutschen Steckdosen.